Es ist Sommer: lange Tage, laue Nächte, weiches Licht und der Duft nach unbegrenzter Freiheit und Freizeit liegen in der Luft.
Ich genieße gerade ein paar schöne Tage bei einer Freundin in Holland, ganz nah an der Nordsee. Die Tage hier sind länger als in München, die Möwen kreischen und alles ist langsam und entspannt. Wir saßen vor ein paar Tagen in einem Strandrestaurant und es braucht nicht viel, um zu entschleunigen, ruhig zu atmen und in diese herrlich dösige Stimmung zu kommen, um voll und ganz im Hier und Jetzt zu sein.
Ich laß mich treiben, staune, genieße das Spiel von Licht und Schatten, Salz auf der Haut und Sand zwischen den Zehen.
Dieses Innehalten, Eiscreme schlecken, Tiere in Wolken entdecken und Geschichten dazu erfinden, Tagträumen und mit den Augen eines Kindes den Tag erleben, lässt mich den jetzigen Moment bewusst erleben. Die Zeit scheint sich zu dehnen und Langsamkeit wird zum Geschenk.
So viele Augenblicke, so viele Entdeckungen, wenn man mehr Langsamkeit lebt: Käfer, Schmetterlinge, bunte Blumenpracht, die Katze, die mir gerade Gesellschaft leistet, das alles lässt mich staunen und innehalten, um die kleinen Abenteuer zu erleben.
Wie erlebst du den Sommer?
Atmest du bewusst die Morgenluft, genießt das Streicheln des warmen Sommerwinds auf deiner Haut, läufst barfuß, springst in den See, schmeckst die Kirsche oder Erdbeere, und nimmst die Fülle um dich herum wahr?
Kein Termin, keine Uhr, nur der gegenwärtige Moment! So viel Glück auf einmal lässt die Sinne tanzen.
Schätze Langsamkeit, lebe Leichtigkeit, schaffe Erinnerungen und vor allem komm ins Spüren, es sind die kleinen Momente, die zählen.
Was tut dir gut?
Was würde diesem Moment jetzt genau entsprechen? Du verpasst nichts, vertraue ganz deinem Gefühl!
Kleine Übung zum Innehalten dazu:
Egal wo du bist, spüre nach, wie geht’s dir momentan? Leg eine Hand auf den Bauch und die andere auf den Herzraum, atme bewusst und nimm wahr, was dein Körper dir sagen möchte. Spüre, wie dein Brustkorb sich hebt und senkt, wie dein Bauch sich nach vorne wölbt mit dem Einatmen und wieder zurückgeht mit dem Ausatmen, nimm wahr, wie dein Atem dich von Innen bewegt, immer wieder. Lass die Gedanken kommen und gehen, es gibt nichts zu tun, außer zu sein und zu spüren.
Falls du die Augen geschlossen hattest, öffne sie jetzt wieder und nimm die Welt um dich herum wahr:
Was siehst du? Farben, Licht, Schatten?
Was riechst du? Salzige Luft, Erde, frisch gemähtes Heu?
Was hörst du? Vögelgezwitscher, Gemurmel, Prasseln von Regen?
Was fühlst du? Ein Windhauch, Sonne im Gesicht?
Verweile noch für ein paar Atemzüge, lege dann zum Abschluß deine rechte Hand auf die linke Schulter und die linke Hand auf die rechte Schulter und schmiege dich wohlig in eine Selbstumarmung, nimm die Mundwinkel weit auseinander und schenke dir ein schönes Lächeln, nimm dieses Gefühl mit in deinen Tag.
Verlangsame den Tag! Es muss nicht immer etwas passieren und wir müssen uns nicht immer beeilen.
Vielleicht ist der Sommer dazu da, um uns zu erinnern, an das Staunen, an das Kind in uns und an den Augenblick!